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Japanische Wirtschaft wächst langsamer als erhofft

Die japanische Wirtschaft wächst zwar wieder, aber deutlich langsamer als von der Regierung erhofft und von Ökonomen erwartet. Vor allem die seit der Atomkatastrophe von Fukushima gestiegene Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten belastet die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt.

 

 

 

 

Tokio – Die expansive Geldpolitik ist offenbar verpufft: Die japanische Wirtschaft ist im Schlussquartal 2013 geringer gewachsen als von der Regierung erwartet. Wie das Kabinettsbüro am Montag bekanntgab, stieg das Bruttoinlandsprodukt zwischen Oktober und Dezember nur mit einer hochgerechneten Jahresrate von real 0,7 Prozent. Japans amtliche Statistiker hatten zunächst eine Jahresrate von 1,0 Prozent errechnet. Doch selbst die Zahl von 1,0 Prozent Wachstum war schon deutlich weniger gewesen, als Ökonomen gedacht hatten.

Dass das Wachstum nach den nun revidierten Daten noch schwächer ausfiel, lag vor allem an den geringeren Unternehmensinvestitionen. Die waren nicht um 1,3 Prozent, sondern nur um 0,8 Prozent gestiegen, wie die Regierung weiter bekanntgab. Zugleich belastet die hohe Abhängigkeit von Energieimporten die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt immer stärker.

 

Nach Angaben des Finanzministeriums vom Montag stieg das Defizit in der Leistungsbilanz im Januar auf einen Rekordwert. Das Minus lag bei 1,6 Billionen Yen (umgerechnet rund elf Milliarden Euro) und ergibt sich zu einem guten Teil aus der Differenz zwischen den Aus- und Einfuhren.

 

Das hohe Defizit ist auch eine Folge des schwachen Yen. Dadurch erhöhen sich zwar die Exporterlöse; im Januar stiegen sie um 16,7 Prozent auf rund 5,5 Billionen Yen. Der schwache Yen macht aber zugleich Gas- und Ölimporte, auf die Japan angewiesen ist, teurer. Denn in Folge des Atomunfalls in Fukushima vor drei Jahren sind derzeit weiterhin alle 48 Atomreaktoren im Lande abgeschaltet. Die Importe stiegen denn auch im Januar fast doppelt so stark wie die Exporte, und zwar um mehr als dreißig Prozent zum Vorjahr auf rund acht Billionen Yen.

 

Quelle: SpiegelOnline