
Erneut ist Japan von einem starken Erdbeben erschüttert worden – das aber glimpflich verlief. Die Atomreaktoren in der Region überstanden das Beben laut Betreiber ohne Schäden. Schon bald sollen die ersten Meiler wieder ans Netz gehen.
Tokio – Bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 sind am Freitag im Westen Japans mindestens 19 Menschen verletzt worden. Eine Tsunamiwarnung gab es nach dem Beben um 02.06 Uhr Ortszeit nicht. Die drei Reaktoren im Kernkraftwerk Ikata in der Provinz Ehime überstanden die Erschütterung ohne Zwischenfälle, wie der Betreiberkonzern Shikoku Electric versicherte.
Die Anlagen sind wie alle anderen 45 Reaktoren im Land für Sicherheitsüberprüfungen abgeschaltet, die nach dem Reaktorunglück von Fukushima im Jahr 2011 initiiert wurden. Derzeit laufen Vorbereitungen, die ersten Kraftwerke wieder hochzufahren.
Bei dem Beben von Freitagnacht wurden vereinzelt Gebäude beschädigt, in rund 8000 Haushalten in Hiroshima fiel der Strom aus. Der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt und Autobahnen für Sicherheitsüberprüfungen vorübergehend gesperrt. Die Meteorologische Behörde warnte für die nächsten Tage vor Nachbeben.
Das Zentrum des Bebens lag rund 78 Kilometer unter dem Meeresboden der Seto-Inlandsee, einem Gebiet, das von Japans Hauptinseln Honshu, Shikoku und Kyushu umgeben ist. Das Inselreich Japan ist eines der am stärksten von Beben gefährdeten Länder der Welt. Vor drei Jahren suchte ein Beben der Stärke 9,0, gefolgt von einem Tsunami, den Nordosten heim. Dabei kamen fast 19 000 Menschen ums Leben. Im Atomkraftwerk Fukushima kam es in drei Reaktoren zu Kernschmelzen.
Quelle: Handelsblatt
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